Am Wochenende vom 21. bis 23.3.2025 war es endlich wieder so weit: Bei bestem Pflanzwetter halfen wir Konstantin von der Obstmuckelei, die Artenvielfalt auf seiner gepachteten Fläche westlich von Berlin weiter auszubauen. Mit tatkräftiger Unterstützung von insgesamt 16 Helferinnen und Helfern konnten wir stattliche 77 Bäume pflanzen: 42 Kornelkirschen, 22 Felsenbirnen, 11 Esskastanien und zwei Mispeln füllen jetzt als Hecke zwei freie Korridore auf dem insgesamt 6,3 Hektar großen Land mit neuem Leben. Zusätzlich wurden 10 Pflanzstellen für Maulbeeren vorbereitet, die Ende Mai nach dem letzten Frost in den Boden kommen werden.
Die zwei Experten – Konstantin von der Obstmuckelei und Tristan von unserem Partner Triebwerk – hatten einen ausführlichen Plan vorbereitet, den wir mit 12 Tree Athletes und einigen Freunden von Konstantin in die Tat umsetzen konnten. Leider gab es aufgrund spontaner Krankheitsausfälle einige personelle Engpässe, die vom großen Engagement und der Motivation aller Beteiligten aber mehr als wettgemacht wurden.



Das Konzept der Obstmuckelei:
Die Obstmuckelei von Konstantin ist ein beispielhaftes Projekt für nachhaltigen, ökologischen Landbau. Auf der Fläche wachsen rund 400 Bio-Obstbäume (darunter Pflaumen, Äpfel, Kirschen und Walnüsse) sowie Sträucher, die eine wertvolle Heimat für viele Insekten und Tiere bieten. Das Konzept umfasst auch Windschutz mit Haselsträuchern und Windrosen sowie einen geschlossenen Kreislauf zur Bodenanreicherung mithilfe von Pappel-Kleinschnitten. Neben der landwirtschaftlichen Arbeit finden regelmäßig Kinder- und Jugendprojekttage statt, die bei den Jugendlichen das Bewusstsein für ökologische Landwirtschaft fördern.mt werden, bevor der Zaun dann neu verlegt und gespannt werden konnte. Gleich beim Befestigen der Pfähle gab es die ersten Schwierigkeiten, da der Erdbohrer für das Graben der Löcher nach zweifachem-erfolgreichen Anspringen, dann erst mal eine Weile streikte.


Projektablauf:
Am ersten Abend hielt Konstantin einen Vortrag, in dem er Eindrücke von der Fläche teilte und über seine bisherigen Erträge und die Herausforderungen seiner Arbeit berichtete. Man merkte, wie viel Herzblut er in das Projekt steckt und welch akribische Vorbereitung für eine solche Pflanzung notwendig ist. Bodenpunkte, Windschneisen, Dürreresistenz, Parasitenbefall … so viele Aspekte, die Aufmerksamkeit erfordern, wenn man nachhaltig und robust pflanzen will.
Und der ganze Aufwand wird nur spärlich belohnt: Um seine Bio-Ernte profitabel zu verkaufen, müsste Konstantin Preise verlangen, die sich kaum jemand leisten könnte – daher wird seine Ein-Mann-Operation (mit einer zusätzlichen Aushilfe) durch die Veranstaltungen und Lehrgänge quersubventioniert, um sich zu halten.
Mit dem neuen Wissen in petto und gekräftigt durch den einfachen, aber schmackhaften Gemüseeintopf mit lokalen Zutaten ließen wir den Abend anschließend mit einer längeren Runde Tischtennis-Rundlauf ausklingen (verletzungsfrei!).




Am Samstag ging es nach dem reichhaltigen Frühstück für Felix und Lukas, begleitet von Marco und Marike auf dem Rad, bei besten Wetterbedingungen auf den sandigen Brandenburger Böden 12- km im Laufschritt zur Obstmuckelei – eingebettet zwischen den beeindruckenden Windparks auch eine schöne Symbolik.
Den Vormittag verbrachten wir auf der ersten freien Fläche, um dort Kornelkirschen und Felsenbirnen zu pflanzen. Die Bäume wurden jeweils in Reihen gesetzt, da die Ernte manuell erfolgt und eine klare Struktur das Arbeiten erleichtert. Die lockeren Böden kamen uns beim Ausheben der Löcher zugute – im Vergleich zu vorherigen Pflanzaktionen diesmal ein leichtes Spiel.
So lagen wir auch sehr gut in der Zeit und gönnten uns mittags ein reichhaltiges, leckeres Picknick in der Sonne. Am Nachmittag wurden auf einer weiteren freien Fläche Esskastanien gepflanzt. Außerdem installierten wir noch zwei Greifvogelstangen (Aussichtsplattformen für Greifvögel 😉 ) und schützten die kleinen Bäume mit Verbisschutzdrähten vor Nagern. Auch die Greifvögel tragen dann ihren Teil zum Schutz der jungen Bäume bei.



Um 17 Uhr war bis auf weiteres alles geschafft und der Rückweg wurde angetreten. Für Marike und Marco hieß das ein Dauerlauf, wieder in Radbegleitung. Die andern fuhren mit dem Auto vor und machten es sich schonmal am Lagerfeuer gemütlich.
Der Sonntagmorgen begann mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor es ans Aufräumen und Einpacken ging. Leider gestaltete sich die Abreise aufgrund der unterschiedlichen Zugbuchungen der Teilnehmenden etwas umständlich, sodass am Sonntag nur noch drei Tree Athletes vor Ort auf der Fläche waren. Das reichte aber auch aus, um letzte Arbeiten abzuschließen und die neu bepflanzten Flächen einzuzäunen. Konstantin war sehr froh und bedankte sich herzlich für unsere Hilfe – müde, aber glücklich traten wir die Heimreise an.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten und alle, die uns kontinuierlich unterstützen, sodass wir der Natur etwas zurückgeben können.
